Mein lieber Papa

Bansch, Helga, 2009
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7026-5810-6
Verfasser Bansch, Helga Wikipedia
Systematik DE.B - Deutsch Bilderbuch
Schlagworte Vater, Fantasie, Sehnsucht, Vaterfigur
Verlag Jungbrunnen
Ort Wien
Jahr 2009
Umfang [24] Bl.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Illustrationsang zahlr. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Wendelgard Beikircher;
Annotation: Sehnsucht nach dem abwesenden Papa in Bild und Sprache

Rezension: Eindringlich hallt aus einem Fenster der Ruf nach "PAPA" in roten Druckbuchstaben über Vorsatzpapier und Schmutztitel hinweg in die nebelig graue Großstadtsiedlung hinein. Alle haben einen Papa, erzählt der kleine Junge, doch während das Zoozebra, der Clown und das Kamel jeweils mit ihren Vätern ins Bild gesetzt sind, sitzt er ganz allein in seinem blauen Spielzeugauto: Sein Papa ist seit vielen Jahren mit zwei Riesen auf Weltreise, heißt Lumpazipepinellorudoziplixus, tanzt auf den Wolken Kasatschok, isst 3000 Palatschinken und wird bald wiederkommen mit rosa Zuckerwatte und einem Karamellkarusell.
Die kindlichen Phantasien, die Ausdruck jener unstillbaren Sehnsucht nach dem abwesenden Vater sind, werden von Bansch auf pastellfarbene Doppelseiten gebracht, mit dem Wort Papa als integrativem Bestandteil ihrer Bilder: Gezeichnete, gemalte und geklebte Bildelemente auf leerem oder strukturiertem Hintergrund fügen sich in dynamischen Bildschnitten zu märchenhaft fremden und abenteuerlichen Szenarien. Viele Details aus kindlichem Alltag und kindlicher Vorstellungswelt greifen humorvoll ineinander und schaffen fließende Übergänge, während das Wechselspiel von scheinbar realistischer und typisch Bansch'er Figurenzeichnung eine Brüchigkeit entstehen lässt, die in ihrer illustratorischen Umsetzung weniger überzeugt.
Eine Geschichte, die von Sehnsucht und Einsamkeit erzählt, aber auch von der Gewissheit, geliebt zu werden: "Mein Papa hat mich lieber als fünf Millionen Sterne ihren Mond."

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Verena Gangl;
Ein berührendes Buch über den Wunsch, einen Vater zu haben. (ab 4) (JD)

Festzustellen, dass alle anderen - sogar das Kamel in der Wüste! - einen Papa haben, tut weh. Aber sich auszudenken, welche Abenteuer der Papa auf seiner Reise erlebt, tröstet ein wenig darüber hinweg, dass es ihn in Wirklichkeit im eigenen Leben gar nicht gibt. Das Buch von Helga Bansch, die in gewohnter Manier einfühlsam und originell illustriert hat, erzählt von den Fantasien eines Kindes über die Abenteuer des sehnsüchtig gewünschten, jedoch abwesenden Vaters: seine Weltreise mit zwei Riesen, seine Künste als Zirkusclown, seine Vorliebe für Palatschinken mit Tutti-Frutti-Marmelade u.v.m.
Die Trauer des Kindes und seine Hoffnung, dass der Papa wiederkommen und ein Karamellkarussell mitbringen wird, kommen durch eine behutsame Sprache zur Geltung, die den Leser diese Sehnsucht nach der unbekannten, aber das Leben doch mitbestimmenden Vaterfigur und den festen Glauben an seine Wiederkehr durch und durch spüren lässt.

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Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/);
Autor: Silvia Gangelmayer;
Ein Hauptproblem vieler Scheidungskinder ist allseits bekannt, nämlich dass diese meist bei der Mutter leben. Somit werden sie einen Elternteil besonders vermissen, den sie zwar regelmäßig, aber doch nicht oft sehen. Die Folgen einer Scheidung sind nicht messbar. Viele Kinder, welche sich gerade in einem Scheidungsprozess befinden, haben tiefe Schuldgefühle, was natürlich totaler Unsinn ist. Sie empfinden Wut sowie Trauer und haben oft das Gefühl, dass der Familienzusammenhalt zerbricht oder dass ihnen sonst einfach etwas in der Familie fehlt. Sie zeigen diese Gefühle aber nicht nach außen, sondern fressen sie in sich hinein, da sie das gefährdete Familiensystem nicht noch zusätzlich belasten wollen.
Wenn Väter als Vorbilder und auch als Ansprechpartner fehlen, wird der Vater für viele Kinder zu einer fiktionalen Person, die nicht wirklich greifbar ist. Dann liegt es auf der Hand, von Vätern zu träumen, die alles können: etwa mit Orangen und Zitronen jonglieren, mit Flamingos auf den Wolken Kasatschok tanzen, auf Seepferdchen reiten, Palatschinken backen usw.
Helga Bansch hat ein Buch entworfen, das mit Bildern arbeitet; der Text ist dabei eher nebensächlich. Die Geschichte, welche sanft in die Thematik einführt und Raum für Gespräche ermöglicht, regt die Fantasie und Vorstellungskraft der Kinder an.
Für Kinder ab vier Jahren geeignet!

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